Auf dem Weg in eine gerechte Zukunft: Gewährleistung von sozialer Gerechtigkeit im Angesicht der Gefahren und Auswirkungen der Twin Transition


Im Angesicht der doppelten Transformation – der gleichzeitigen grünen und digitalen Transformationen – ist es entscheidend zu verstehen, wie diese umfassenden Veränderungen relevante gesellschaftliche Auswirkungen haben könnten. Laut dem JRC [1] „geht es bei grünen und digitalen Transformationen um tiefgreifende Veränderungen in unser Lebensweise“. Eine zentrale Prämisse des FITTER-Projekts ist, dass die für die doppelte Transformation erforderlichen Veränderungen unterschiedliche Bevölkerungssegmente nicht auf die gleiche Weise betreffen werden. Vielmehr kann die doppelte Transformation zu weiteren Ungleichheiten in unseren Gesellschaften führen. Dieser Blogbeitrag geht auf die Auswirkungen der doppelten Transformation auf strukturell benachteiligte Gruppen (DGs) ein und hebt die Bedeutung proaktiver Strategien hervor, wie die Nutzung der Methodologie der zukünftigen Szenarien, um einen gerechten Übergang sicherzustellen und die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit zu vertiefen.
[1] https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC129319
Hauptteil
Im FITTER-Projekt möchten wir die Dynamiken und Determinanten von strukturell benachteiligten Gruppen untersuchen. Zu diesem Zweck werden wir die Anfälligkeit strukturell benachteiligter Gruppen in drei verschiedenen, miteinander verbundenen Dimensionen bewerten: Arbeitsmarkt, finanzielle Ressourcen und Fähigkeiten.
Die Hauptidee dahinter ist, dass die doppelte Transformation Ungleichheiten in der Gesellschaft erzeugen oder weiter verstärken wird. Die negativen Auswirkungen und die Gefahren der doppelten Transformation werden für Einzelpersonen je nach ihrem aktuellen Beschäftigungsstatus und Sektor unterschiedlich sein. Zum Beispiel werden diejenigen, die in Sektoren arbeiten, die durch einen anderen ersetzt werden sollen, wie bestimmte Energieindustrien, mit anderen Herausforderungen konfrontiert sein als Personen, die derzeit Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten mit der Nachfrage des Arbeitsmarktes in Einklang zu bringen. Im Allgemeinen könnte es für diejenigen mit einem instabilen Beschäftigungsverhältnis, veralteten Fähigkeiten oder begrenzter finanzieller Kapazität besonders herausfordernd sein, sich den durch die doppelte Transformation induzierten Veränderungen und neuen Trends zu stellen.

Um es konkreter zu machen: Wenn im Bergbau arbeitende Personen aufgrund der doppelten Transformation ihre Arbeitsplätze verlieren, sollten politische Entscheidungsträger*innen auf Vorausschau-Instrumente zurückgreifen, um proaktive Maßnahmen zu ergreifen und diese Auswirkungen vorherzusehen. Beispielsweise könnten sie finanzielle Unterstützung für Bergbauwerkstätten bereitstellen, die an Umschulungsprogrammen teilnehmen. Darüber hinaus stellt die vorausschauende Entscheidungsfindung sicher, dass betroffene Personen das Risiko der sozialen Ausgrenzung vermeiden.
Methodologie der zukünftigen Szenarien
Im FITTER-Projekt werden wir die Methodologie der zukünftigen Szenarien (future scenario methodology) verwenden, die als eine strategische Planungstechnik verstanden wird, die langfristige, flexible Pläne ermöglicht. Trotz der Unsicherheit, wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird, werden auf der Grundlage einer umfassenden Literaturübersicht, einer Online-Fokusgruppe mit Expert*innen und einer Delphi-Umfrage, die auf die Vorhersage von Praktiken in vier wichtigen Analysebereichen ausgerichtet ist, drei zukünftige Szenarien definiert. Das Hauptziel ist es, potenzielle Gefahren und negative Auswirkungen der doppelten Transformation auf verschiedene strukturell benachteiligte Gruppen vorherzusehen, wobei die Anfälligkeitsdimensionen und die vier Analysebereiche (Energie, Verkehr, Bauen & Wohnen sowie Lebensmittel & Landwirtschaft) berücksichtigt werden, um effektive Minderungstrategien vorzuschlagen.
Die Vorausschau möglicher Gefahren und negativer Auswirkungen der doppelten Transformation auf benachteiligte Gruppen ist eine Herausforderung. Die Methodologie der zukünftigen Szenarien bietet jedoch ein robustes Werkzeug für dieses Ziel. Als inklusiver Co-Kreationsrahmen wird die Methodologie auf partizipativen und umfassenden Datensammlungstechniken basieren, die für unser Vorhaben entscheidend sind. Durch diesen Ansatz möchte das FITTER-EU Projekt zu einer gerechten und inklusiven doppelten Transformation beitragen, bei der niemand zurückgelassen wird.